Der Bildausschnitt zeigt zwei Ärztinnen etwa auf Höhe Brust bis zum Kopfansatz. Jede hält das Bruststück ihres Stethoskops nach vorne ins Bild.

Ärztinnen und Ärzte sind in der Neuzeit angekommen

Entgegen all der öffentlichen Unkerei sind wir der festen Überzeugung, dass Ärztinnen und Ärzte heute in der Neuzeit angekommen sind. Sie sind keinesfalls die Internet-Deppen, als die sie immer noch hingestellt werden. Oft wird zur Begründung angeführt, dass es immer noch eine Reihe von Arztpraxen gibt, die keine Website haben. Und auch in den sozialen Medien seien Ärztinnen und Ärzte keinesfalls präsent. Das sind zwei Aussagen, die ohne Zusatzinformationen so definitiv nicht richtig sind.

Die fehlende Praxis-Homepage

Es ist richtig, dass es immer noch Arztpraxen ohne eine eigene Website gibt. Ebenfalls richtig ist allerdings, dass ein Großteil dieser Arztpraxen von älteren Ärztinnen und Ärzten geführt werden. „Fast jeder vierte niedergelassene Arzt plant, in den nächsten fünf Jahren seine Praxis aufzugeben“, warnte Prof. Dr. Frank Ulrich Montgomery, Präsident der Bundesärztekammer (BÄK) zum Jahresende 2016.1. Dass sich die Investition in eine Praxis-Homepage oftmals gerade vor dem Hintergrund einer Praxisabgabe rechnen kann, ist oftmals nicht bekannt. Dass die Bereitschaft zu Investitionen so kurz vor Eintritt in den Ruhestand nicht mehr besonders groß ist, stößt allerdings dennoch durchaus auf unser Verständnis.

Der Berufsstand der Mediziner/innen in den Social Media

Vor Kurzem waren wir gefordert, im Auftrag der Ärztegenossenschaft Nord eG eine umfangreiche Recherche zu diesem Thema durchzuführen. Das erstaunliche Ergebnis: Ärztinnen und Ärzte sind als Personen genauso häufig in den Social Media zu finden wie andere Berufsgruppen auch, nur der Social-Media-Auftritt für die Arztpraxis ist eher selten. Als Personen sind Mediziner/innen oft allerdings nicht auf den ersten Blick als solche zu erkennen. Oft sind sie nämlich inkognito in den Netzwerken unterwegs. Dieser Umstand resultiert vermutlich aus dem schwierigen rechtlichen Rahmen des Arztberufes und dem Verhaltenskodex, der damit verbunden ist. Einige Hinweise dazu beschreibt die Handreichung der Bundesärztekammer „Ärzte in sozialen Medien“.2

Wie Ärztinnen und Ärzte mit uns kommunizieren

Es ist noch nicht lange her, da folgte einem ersten Telefongespräch im Allgemeinen ein Schriftwechsel per Post. Seit wenigen Jahren bemerken wir jedoch eine deutliche Veränderung, die uns sagt, dass das papierlose Büro auch für Ärztinnen und Ärzte selbstverständlich geworden ist. Heute ist der Regelfall die kurze Absprache per Telefon und alles andere per E-Mail. Und auch Messenger spielen zunehmend eine größere Rolle. Ich zitiere einen Arzt: „Rufen Sie mich nicht an. Schicken Sie mir keine Mails. Nutzen Sie bitte ausschließlich WhatsApp…“

Dieser Trend erstreckt sich auch auf Fotos von der Praxis und vom Team. Was uns früher in Form einer CD mit der Post geschickt wurde, erreicht uns heute zumeist über Internetdienste wie Dropbox oder WeTransfer.


1„Ärztestatistik 2016: Die Schere zwischen Behandlungsbedarf und Behandlungskapazitäten öffnet sich“. BÄK online, 31.12.2016. →Link zum Beitrag
2Handreichung der Bundesärztekammer „Ärzte in sozialen Medien“. BÄK, Dezernat 8 Telemedizin und Telematik, Berlin, 20. Februar 2014. →Link zur Handreichung

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