Zuschauermenge von hinten. Einer macht ein Foto mit dem Smartphone

Die Idee des „Contract for the web“

Die Idee des „Contract for the web“ geht auf Tim Berners-Lee zurück, dem Erfinder von HTML und technischem Kopf des World Wide Web, der auch Gründer der Web Foundation ist. Anfang November 2018 rief er auf dem Web Summit in Lissabon Privatpersonen, Unternehmen, Organisationen und Regierungen dazu auf, einen weltweiten digitalen Gesellschaftsvertrag zu zeichnen. Die deutsche Bundesregierung folgte seinem Aufruf am 28. November 2018. Digitalisierungsstaatsministerin Dorothee Bär und Bundesjustizministerin Katarina Barley zeichneten den „Contract for the web“ im Namen der Bundesregierung in Berlin.


Die Bundesregierung verpflichtet sich mit der Zeichnung, die Prinzipien des „Contract for the web“ in Deutschland einzuhalten. Dazu gehört sicherzustellen, dass sich jeder mit dem Internet verbinden kann, dass das Internet jederzeit verfügbar ist und dass das Recht der Menschen auf Privatsphäre respektiert wird.

"Wir verpflichten uns, diese Grundsätze zu achten und einen Beratungsprozess aufzunehmen, um einen umfassenden „Vertrag für das Web“ zu erarbeiten, der die Aufgaben und Pflichten von Regierungen, Unternehmen und Bürgern festschreibt. Die Herausforderungen, vor denen das Web heute steht, sind gewaltig und betreffen jeden Bereich unseres Lebens – und das nicht nur, wenn wir online sind. Doch wenn wir zusammenarbeiten und ein jeder von uns die Verantwortung für sein Handeln übernimmt, kann es uns gelingen, ein Web zu schützen, das wirklich für alle Menschen da ist." - siehe "contractfortheweb.org"

Der Vertrag soll jetzt noch ausformuliert und dann im Mai 2019 publiziert werden – ein symbolischer Termin, da bis dahin mehr als die Hälfte der Weltbevölkerung online sein soll.

 

Ein Vertrag für das Web – Die Grundsätze

 

Regierungen werden

  • sicherstellen, dass sich jeder Mensch mit dem Internet verbinden kann
    Damit jeder Mensch, ungeachtet seiner Identität oder seines Wohnorts, aktiv am Online-Geschehen teilhaben kann.
  • das gesamte Internet jederzeit verfügbar halten
    Damit keinem Menschen das Recht auf uneingeschränkten Zugang zum Internet verwehrt wird.
  • das Grundrecht der Menschen auf Schutz ihrer Privatsphäre respektieren
    Damit jeder Mensch das Internet frei, sicher und ohne Angst nutzen kann.

 

Unternehmen werden

  • das Internet für jeden Menschen erschwinglich und zugänglich machen
    Damit kein Mensch von der Nutzung und Gestaltung des Webs ausgeschlossen wird.
  • die Privatsphäre und die persönlichen Daten der Verbraucher respektieren
    Damit die Menschen die Kontrolle über ihr Online-Leben behalten.
  • Technologien entwickeln, die das menschlich Beste unterstützen und das Schlechteste bekämpfen
    Damit das Web wirklich ein öffentliches Gut ist, das den Menschen an erste Stelle setzt.

 

Bürger werden

  • Gestalter und Mitwirkende im Web sein
    Damit das Web für jeden Menschen umfangreiche und relevante Inhalte bereithält.
  • starke Gemeinschaften bilden, die den gesellschaftlichen Diskurs und die Menschenwürde respektieren
    Damit sich jeder Mensch online sicher und willkommen fühlt.
  • für das Web kämpfen
    Damit das Web offen und eine globale öffentliche Ressource für die Menschen bleibt – überall, heute und in Zukunft.

 
Die Initiative der World Wide Web Foundation wird aktuell bereits von vielen Unterzeichnern unterstützt, darunter auch die französische Regierung sowie auch zahlreiche andere Organisationen und Personen.

Wer sich an der Schaffung des neuen Vertrags beteiligen oder das Projekt unterstützen möchte, kann sich als Unternehmen oder auch als Privatperson eintragen. Außerdem gibt es für die Social-Media-Kampagne den Hashtag #ForTheWeb.

(Quelle: pi Presse- und Informationsamt der Bundesregierung, 28.11.2018. Text des "Contract for the web" unter CC BY 4.0-Lizenz. Attribution: https://contractfortheweb.org. Foto: Web Summit/Flickr, CC BY 2.0)


„Contract for the web“ - Auch Sie können privat oder als Unternehmer unterzeichnen!

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